Projekte
Das »Österreichhaus«
Ausbildungsschwerpunkte
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Skizze des
Österreichhauses |
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Das »Österreichhaus« bietet den
Schülern und
Fachlehrern Schulungsräume und kleine Werkshallen, um in den
Genuss einer praxisnahen Ausbildung zu kommen. Besonderes Augenmerk
wird dabei auf die Bau- und Baunebenberufe, wie Maurer, Tischler,
Installateur, Dachdecker oder Zimmermann, gelegt. Diese
technisch-mechanische Ausbildung erfolgt in kleinen, kurzen Modulen, um
den Schülern die Möglichkeit zu geben, das Erlernte
von
Anfang an außerhalb der Schule in die Praxis umsetzen zu
können. So erlernt ein Maurer in seinem ersten Modul, wie man
eine
einfache
Mauer mit Fundamenten und Überlagen für Fenster und
Türöffnungen errichtet. Er kann dieses Grundwissen
sofort
anwenden
und erst später eventuell in einem zweiten Modul dazulernen.
Als
wichtigster
Grundsatz der Fachausbildung sei das Prinzip
»learning-by-doing« genannt.
Schon die Tätigkeiten bei der
Errichtung des Gebäudes stellen für die einheimischen
Arbeiter eine
Schulung dar, bei der sie neuartige Fertigkeiten
erwerben können. Die Schulklassen sind auf einen sofortigen
Einsatz der
Fähigkeiten ausgerichtet. Aus diesem
Grund werden alle Schüler nach der Absolvierung der passenden
Module mit
dem notwendigen Handwerkzeug ausgestattet. Dieses Werkzeug wird ihnen
nicht nur
zur Verfügung gestellt,
sondern es geht auch in ihren Besitz über. Durch diese
Vorgehensweise löst sich das Problem mangelnden Kapitals
für
die angelernten
Arbeiter. |
Ministerielle Partner in Guinea
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Das zur Verfügung
gestellte
Grundstück mit Grundmauern |
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Für die Umsetzung des Projektes zeigte sich eine
Zusammenarbeit
mit dem zuständigen Ministerium in Guinea als unverzichtbar.
Durch
gegenseitige Unterstützung, sowie dem Entgegenkommen des
Ministeriums in einigen wichtigen Fragen, konnte eine optimale
Strategie zur Verwirklichung entwickelt werden. Die Details dieses
Abkommens sind in der Kooperationsvereinbarung zwischen der
ÖGG
und dem Ministerium für technische und handwerkliche
Ausbildung in
Guinea festgehalten.
Darin erklärt sich die ÖGG bereit,
zusätzlich zu der
Errichtung
der Schule Baumaterial und Equipment wie Maschinen, Werkzeuge und
Fahrzeuge zu
liefern. Zudem unterstützt der Verein
die Schule in pädagogischer und didaktischer Hinsicht. Der
Kooperationspartner
in Guinea hat sich im Rahmen des Vertrages dazu
bereit erklärt, die Anschaffungskosten des
Grundstückes sowie
laufende
Kosten zu übernehmen.
Zusätzlich werden projektbezogenen Importen rechtliche bzw.
steuerliche
Erleichterungen und die Zollfreistellung gewährt. Durch diese
Kooperation
wurde es möglich der Realisierung der definierten
Ziele einen Schritt näher zu kommen.
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Globales Ziel des Projektes
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Der Schulbau in Conakry basiert auf der Zielvorstellung jenen
ansässigen Menschen, die weder Grund besitzen, noch eine
praktische Berufsausbildung
erfahren haben, eine Fachausbildung anzubieten. Mit Hilfe dieser
Ausbildung werden
sie befähigt ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Das
globale Ziel
besteht darin, den Ausgebildeten die Möglichkeit zu geben ihre
Qualifikation
zu erhöhen und damit ihre Armut zu
mindern. Zudem stellt die Ausbildungsstätte ein Zentrum
für Technologie- und Know-How-Transfer dar. Besonders wichtig
scheint die
Betrachtung anderer bereits durchgeführter Schulprojekte, die
wiederholt
zeigen, dass ohne nachhaltige
Unterstützung und Betreuung die Gefahr eines frühen
Verfalls
besteht.
Als Teil des Gesamtzieles wird deshalb die Dauerhaftigkeit der
Kooperation in
den Mittelpunkt der Bemühungen gestellt.
Ziele im Projektjahr 2002
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Die beiden ersten Instruktoren,
Herr Sibidé und Herr Bah
gemeinsam mit Herrn Konsul Prof. Schinner
(v.li.na.re.) bei einer
Diskussion mit den Schülerinnen einer
HAK aus Graz |
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Im Jahr 2001 begannen die Errichtungsarbeiten der Schule in Conakry,
die voraussichtlich
bis zur endgültigen Fertigstellung drei Jahre beanspruchen
werden.
Als Ziel
für das Projektjahr 2002 wurde vor allem die Unterweisung der
ersten Ausbildner
in Österreich definiert, sowie die zügige
Fortführung
der Bauarbeiten.
Durch eine zweite Materiallieferung während der Sommermonate,
welche insbesondere
sämtliche Fenster und Türen, sowie
Handwerkzeug enthält, ist ein zügiges Fortschreiten
der
Arbeiten in
Conakry
ab dem Herbst gewährleistet. Zur Verwirklichung der
Projektziele
erfolgte
im April 2002 die erste Ausbildung zweier begabter
Anwärter aus Guinea mit Hilfe zweier Stipendien zu Lehrern in
Wien. Diese
ersten Stipendien stammten vom BFI und
kamen den
Herren Sibidé (Tischler) und Bah (Fassaderer) zugute, die in
einem einmonatigen
Lehrgang in ihren Berufen mit Erfolg unterwiesen wurden, sowie mit
Literatur
versorgt wurden. Die Instruktion selbst passierte in einer solchen
Weise, dass
die Auszubildenden im Rahmen des BFI jene
Informationen erhielten, die es ihnen erlauben, an der plangetreuen
Errichtung
des vorgesehenen Objekts in Conakry mitzuwirken Die folgenden beiden
Instrukteure,
Frau Mabinty Traore und Herr Mohammed Lamine Toure verbrachten den
September
2002 in Wien. Sie wurden in den Berufen einer Baumeisterin und eines
Installateurs
mit Erfolg ausgebildet und kehrten Anfang Oktober 2002 nach Conakry
zurück.
Die erlernten Tätigkeiten geben ihnen nun die
Möglichkeit
aktiv in
den Bauprozess, z.B. durch die Verlegung von Wasserzuleitungen oder
Nutzwasserableitungen,
einzugreifen. In weiterer Folge ist die Ausbildung von zwei
Instruktoren jedes
Vierteljahr geplant.
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Standort und architektonische Planung der Fachschule
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Grundriss Österreichhaus |
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Seit der Gründung der ÖGG im
Jahre 2001 steht
die Planung des
Projektes »Österreichhaus« im Mittelpunkt
der
Tätigkeit
des Vereins. Im Zuge einer Reise des Vereinspräsidenten nach
Guinea fand
unter anderem ein Treffen mit dem Generalsekretär des
Ministeriums für technische und handwerkliche Berufsausbildung
statt. Bei
der Ratifizierung der Kooperationsvereinbarung mit dem
Generalsekretär wurde die Bereitstellung eines 5000
m²
großen
Grundstückes durch das Ministerium beschlossen.
Der zur Verfügung gestellte Standort befindet sich in einem
neu
erschlossenem
Villenviertel der Hauptstadt Conakry, einem Ballungszentrum, das mit
seinen 1,8 Mio.
Einwohnern die
wirtschaftliche und soziale Tragfähigkeit
gewährleisten
kann. Das Grundstück bietet reichlich Möglichkeit
für
eine spätere Expansion des Projekts, das sich momentan auf
einer
Fläche von ungefähr 600 m² erstreckt. Die
architektonische Planung
der Fachschule, die in Zusammenarbeit mit der
Sponsorfirma Architekt »Kinger und Partner«
durchgeführt wurde,
sieht zwei Schulungsräume, zwei
Büros,
zwei Werkshallen sowie sanitäre Anlagen vor, die sich um einen
überdachten
Innenhof gruppieren. Einen Schwerpunkt wird auf die
Veränderbarkeit und das
mögliche Wachsen der Kapazitäten des
hufeisenförmigen
Gebäudes gelegt. So sind die Werkshallen noch offen geplant
und
lassen situative
Anpassungen zu.
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Finanzierung der Kooperation
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Verleihung des PaN-Preises
2001
an die ÖGG (v.li.n.re::
MR DDr. Walter, Botschafter
Doukouré
Konsul Prof. Schinner) |
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Bei der finanziellen Planung stützt sich das Schulprojekt
größtenteils auf Förderungen und Sponsoren.
Dabei
handelt es
sich einerseits um finanzielle Unterstützungsbeiträge
der
öffentlichen
Hand, von Firmen oder Privatpersonen und andererseits um die
Bereitstellung von
Gütern, Know-How und
Personal. Derzeit existiert ein Finanzierungsplan für die
ersten
vier Jahre,
wobei die ersten zwei als gesichert gelten. Die
Hauptsponsoren sind: Austria
Tabak, the OPEC Fund for international Development, Mayr-Melnhof,
sowie das BFI.
Das
Berufsförderungsinstitut wird hier vor allem in der Vergabe
von
Ausbildungsstipendien
ausbildungsrelevanter
Evaluierung tätig. Die Förderungen der
öffentlichen
Hand beschränken sich momentan auf einen einmaligen
Unterstützungsbeitrag durch das Bundesministerium
für Bildung,
Wissenschaft und Kultur. Im Bereich
»Güterbereitstellung« und
»Know-How«
tragen
viele Sponsorfirmen zu einem Erfolg bei, indem sie die Grundausstattung
der Schule,
wie Sanitäranlagen oder Türen
und später Werkzeug, sowie technische bzw. mechanische
Geräte zur Verfügung stellen, die einen
Technologietransfer
erst ermöglichen. Der Projektpartner in Guinea stellt
das Grundstück zur Verfügung, verpflichtet sich
Wasser und
Stromanschluss
zu sichern und übernimmt die laufenden
Personal- und Sachkosten. Als großer Pluspunkt im Rahmen der
Finanzierung
sei die Tatsache zu nennen, dass weder
Geld, noch Waren, Saatgut oder Ähnliches nach Guinea gesendet
werden. Diese
eingesetzten Mittel kommen nahezu zu 100 % der Aus- und Weiterbildung
von Lehrpersonal
und jungen Menschen zugute.
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Organisationaler Rahmen
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Im Rahmen der Kooperation übernimmt die ÖGG
die
Organisation der Ausbildung der Instruktoren in Wien, während
die zukünftigen Lehrkräfte vom Ministerium in Guinea
ausgewählt werden. Langfristig sollen Fragen der Organisation
der
Fachschule
nur unter Mitbetreuung und Beratung der ÖGG von dem
zuständigen Ministerium in Guinea selbst entschieden werden.
Errichtung der Fachschule
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Nach sorgfältiger Planung wurde am 3. Mai 2001 mit den
Bauarbeiten
begonnen,
die im Jahr 2001 die Errichtung
der Fundamente und eines Pförtnerhauses zur
Überwachung der
Baustelle,
sowie sanitäre Anlagen umfassten. Für dieses Jahr
sind der
Bau des
Schultraktes inklusive Büro und weitere
sanitäre Anlagen für eine Kapazität von 30
Personen
geplant. Sämtliche Fundamente sind bereits errichtet und es
wird
nach der
Regenzeit, ab Oktober 2002, der Hochbau
für den Schultrakt fertiggestellt. Im nachfolgenden Jahr wird
die
Einzäunung des gesamten Areals erfolgen um 2004 die Schule
durch
die Errichtung
der Werkshalle zu vervollständigen. Wichtig ist ein
schrittweiser
gut durchdachter Baufortschritt bei der Konstruktion, um eine Anpassung
an wechselnde Umstände möglich zu machen.
Geplanter
Baufortschritt |
Jahr |
Bauphasen |
2001 |
Fundament, Pförtnerhaus |
2002 |
Beginn der Einzäunung,
Betonplatte,
Rohbau |
2003 |
Aushub der Senkgrube und
Fundament f. Einzäunung |
2004 |
Rohbau der Werkshalle |
2005 |
Errichtung der Einzäung des 5.000m²
Areal |
2008 |
Eindeckung des Rohbaus, Montage Fenster, Türen
und sanitäre Anlagen |
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Fotos
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2006
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2006
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2008
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2008
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2008
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2008
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2008
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Ausbildung der Lehrkräfte und der
Schüler
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Parallel zum Bau des
»Österreichhauses«
erfährt das zukünftige Lehrpersonal seine Ausbildung
während eines einmonatigen Aufenthalts in Wien. Diese
Ausbildungskurse werden jedes
Vierteljahr durchgeführt und geben den ausgewählten
Instruktoren die
Möglichkeit, die modulare Ausbildungsmethode des BFI
vor
Ort zu erfahren. Bis 2003 sollen dann acht Ausbildner in den
mechanisch-technischen
Berufen als Instruktoren bereit stehen. Schon
während der Bauarbeiten werden bereits 30 Jugendliche unter
Einbeziehung der örtlichen Ausbildner instruiert. Im
Frühjahr 2004 ist geplant, in modularer ein- bis dreimonatiger
Ausbildung
für sämtliche Baunebenberufe, wie Installateur,
Elektriker,
Zimmermann,
Dachdecker und Maurer, in Gruppen von 20 bis 30 Jugendlichen die
einfachen handwerklichen
Tätigkeiten zu
vermitteln. Nach dem Muster des BFI erhalten
die Absolventen eine schriftliche
Bestätigung mit Zeitangabe und Lehrinhalten der Unterweisungen
und
sollen
bei positiven Abschlüssen das jeweilige Handwerkzeug am
Kursende erhalten.
Kostenaufstellung
für einen einmonatigen Aufenthalt der Instruktoren
in
Österreich.
Flugkosten |
ca. 1.100,-- |
Unterkunft im
Studentenheim pro
Monat |
350,-- |
Fahrtspesen in Wien |
50,-- |
Verpflegung
für einen Monat |
550,-- |
Taschengeld |
250,-- |
|
2.300,-- |
• Kosten der Administration und
persönlichen
Betreuung trägt die Österreich-Guinea-Gesellschaft.
• Kosten der Ausbildung
trägt das BFI.
• Für das erforderliche
Handwerkzeug
bemühen wir uns um Gewinnung von Sachspenden
einschlägiger
Produzenten.
EBOLA-Hilfe 2014
Auf
Initiative von Präsident der Österreich-Guinea Gesellschaft, Herrn
Honorarkonsul Prof. Heinz Schinner, wurde ein wesentlicher Beitrag zur
Bekämpfung von EBOLA geleistet. In Kooperation mit dem Bereichsdirektor für
Internationale Beziehungen der Magistratsdirektion der Stadt Wien, Herrn Dr.
Oskar Wawra, gelang es, eine Spende von 7.200 Atemschutzmasken von der
Abteilung Wirtschaft des Sozialmedizinischen Zentrum Süd im Kaiser Franz Josef
Spital zu erwirken. Die Lieferung erreichte Conakry am 23.12.2014.
WIR DANKEN FÜR
SACH- UND
GELDSPENDEN FOLGENDEN FÖRDERERN UND SPONSOREN:
Gallaher Europe Austria Tabak GmbH & Co.KG
Opec Fund for International Development
Austrian Development Agency (ADA)
Spedition Kühne & Nagel Ges.m.b.H.
Berufsförderungsinstitut (BfI) Wien
SCHINNER Vermögenstreuhand- u. Versicherungsberatungsges.m.b.H.
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Wien
DuPont Performance Coatings
Alois Pöttinger Maschinenfabrik Ges.m.b.H.
MCE VOEST GmbH
Schoeller Bank
Architekt Kinger
Air France
Brüssel Air
Vögele Moden in Form von Sachspenden
Magistratsdirektion der Stadt Wien
Sozialmedizinischen Zentrum Süd im Kaiser Franz Josef
Spital
Zukünftige Entwicklung
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Die langfristige Erwartung besteht darin, ungelernte
Hilfsarbeiter
und angelernte Arbeiter bei entsprechender Eignung und Weiterbildung
bis zur Facharbeiterspezialausbildung zu führen und ihnen
damit
die Möglichkeit einer umfassenden Ausbildung zu geben. Dazu
gehört auch, den Unterricht für spätere
Ausbildner nicht
nur in
deutscher und englischer Sprache, sondern zusätzlich in
französischer Sprache anbieten zu können. Das
»Österreichhaus« wurde
zwar primär als Schulprojekt geplant, birgt aber auch die
Vision
in sich,
für andere Zwecke als die Ausbildung zu mechanisch-technischen
Berufen,
geeignet zu sein. Hinsichtlich einer zusätzlichen Verwendung
lägen die Möglichkeiten in einem Haus, das
individuellen
Nutzen, etwa
die Einrichtung eines Kulturzentrums, eines Museums oder
einer Österreich-Informationsstelle, zulässt. Ebenso
ist es
eine Zielvorstellung,
nach der kompletten Fertigstellung der Schule, Unterweisungen in
High-Tech Berufen,
wie im Bereich der Solar- oder Informationstechnologie, anzubieten und
damit
einen besonderen
Schwerpunkt auf den Technologietransfer zu legen.
Im Jahr 2003 hat uns das Bundesministerium für
auswärtige
Angelegenheiten informiert, dass unserem Förderansuchen zum
Bau
der Schule in Guinea zugestimmt wurde. Wir sind zuversichtlich, dass
sich diese Vision schon im nächsten Jahr verwirklichen wird.
Die Beurteilung bezüglich der Gender-Relevanz
erfolgt durch
die Organisation »BPW«,
die Messung der
Ausbildungsqualität durch das BFI.
Kritische Faktoren und Erfolgsrisiken
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Jedes Projekt verlangt eine umfassende Betrachtung, um seine
optimale Wirkung zu entfalten und damit nach einer Analyse der
kritischen Faktoren. Die Kenntnis dieser Erfolgsrisiken erlaubt es,
rechtzeitig eine Anpassung der Methoden zu Erreichung der Zielvorgabe
durchzusetzen. Besonders bei bilateraler Zusammenarbeit spielen
kulturelle Verschiedenheiten eine maßgebliche Rolle und bei
jeglicher Kommunikation
bleibt zu beachten, dass keine rein
europäische Denkweise Erfolg bringen kann. In kritischer
Betrachtung der
Situation ist zudem nicht zu vergessen, schwache demokratische
Strukturen im
Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit zu
erkennen und gleichzeitig Mentalitätsunterschiede rechtzeitig
als
solche
zu akzeptieren.
Die Schwächen liegen auch in dem Umstand, dass im Land
Französisch gesprochen wird und es in Österreich kaum
im
mechanisch-technischen
Bereich französisch sprechende Ausbildner gibt, so dass man
sich
vorerst
der sprachbegabten deutsch- oder englischsprechenden Personen bedienen
muss.
Schlussendlich muss auf die notwendige Begleitung über den
Errichtungszeitraum
hinaus Bedacht genommen werden, um dem Risiko einer
vorzeitigen Abnützung (Verwahrlosung) des Projektes zu
begegnen.
Deshalb
verfolgte die ÖGG von Anfang an das Bestreben mit Hilfe von
permanenter
Unterstützung durch weitere Institutionen, Organisationen und
ministerielle
Organe eine dauerhafte und nachhaltige
Kooperation zu schaffen.
Technologie- und Know-How-Transfer
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Eines der wesentlichen Ziele bei der Realisierung der
Ausbildungsstätte ist der angestrebte Technologie- und
Know-How-Transfer.
Er wird vor allem durch den Import von passenden
Maschinen, sonstigen Gerätschaften und Materialien, sowie
durch
die Ausbildung
der Instruktoren nach dem modularen Ausbildungssystem
des BFI
in Wien
erreicht.
In Zukunft soll dieser Anteil der Kooperation noch durch das Angebot an
High-Tech-Ausbildung
verstärkt werden.
Zudem hofft die ÖGG, dass mit der Fertigstellung des
»Österreichhauses« der
von Guinea angestrebte
Technologietransfer auch zum Vorteil der österreichischen
Wirtschaft wirksam
wird.
Sozio-kulturelle Aspekte
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Eine sozio-kulturell wichtige Frage ist, welchen Stellenwert
die
berufliche Ausbildung in einem Land hat. Alle Bemühungen
müssen deshalb unternommen werden, um die Vorteile einer
Ausbildung aufzuwerten
und negative Bilder zu entkräften. Im Besonderen trifft dieses
Thema die
Mädchen und Frauen, die
aufgrund wirtschaftlicher, historischer, pädagogischer und
sozio-kultureller
Faktoren, von einer Grund- bzw. Spezialausbildung
oftmals ausgeschlossen sind.
Gender-Relevanz des Projekts
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Um in das Projekt gender-relevante Aspekte zu integrieren,
kooperiert die Projektleitung mit dem internationalen Verein »Business
and
Professional Women«. Die Organisation »BPW«
setzt
sich für die Gleichheit der Chancen und Möglichkeiten
von
Frauen im
wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben ein und ist weltweit
in 108
Ländern tätig, um durch Workshops,
»networking«
und Seminare
die Anliegen der Frauen zu
fördern. Die Umsetzung dieser Zielvorgabe in Guinea wird unter
anderem durch
die Unterweisung von Frauen in Wien von Anbeginn an
umgesetzt, wobei zu prüfen ist, welche Aufgaben in der
Baubranche
sie erfüllen könnten. In weiterer Folge wird versucht
ein
spezielles
Kursangebot zu kreieren,
welches auf die Bedürfnisse der Frauen in Afrika abgestimmt
ist.
Außerdem erfolgt eine jährliche Evaluierung in
Hinblick auf
die Gender-Relevanz
durch die »BPW«.
Vereinbarkeit mit der Umwelt
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In der Republik Guinea wird derzeit in der nationalen
industriellen
Fertigung keine umweltrelevante Gesetzgebung wirksam. Bei dem Schulbau
in Conakry wurde jedoch von Anbeginn den westlichen Standards folgend,
durch die Ausbildung der Instruktoren in Österreich die
Hoffnung
genährt, dass unsere umweltbewusste Einstellung nicht nur im
Zuge der
Verwirklichung des Projektes eingehalten wird, sondern auch
für alle Auszubildenden Vorbildwirkung haben wird.
Hier sei erwähnt, dass weder industrielle, noch gewerbliche
Produktion erfolgen
wird und daher keine negativen Umweltauswirkungen durch dieses Projekt
zu erwarten
sind.
Zu der Dauer der wirtschaftlichen Wirkung
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Eine gute Ausbildung der verfügbaren
Arbeitskräfte in
einem Land ist das fundamentale Element um die
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern, sowie um
die
nationale
Wirtschaft in einem sich ständig ändernden Umfeld
zu fördern. Eine Investition zugunsten des
Ausbildungsangebotes
und der
Qualität des Personals erlaubt es, eine breite Skala an
Effekten
zu erzielen.
So kann eine nachhaltige Zusammenarbeit wichtige
Arbeitsplätze generieren und folglich den Lebensstandard
erhöhen. Die multiplen Effekte werden sich dann in einem
Produktionszuwachs
durch die Erhöhung der Kaufkraft und in weiterer Folge in
einem
Anstieg
der verfügbaren Arbeitsplätze zeigen.
Damit die positiven Effekte für die Wirtschaft eine
Vervielfältigung erfahren und ein optimaler Erfolg des
Projektes
gewährleistet ist, wird der Schwerpunkt auf eine andauernde
Kooperation
gesetzt.